Karl-Heinz Grasser, einst Finanzminister der Republik, lebt nun den Alltag eines Häftlings im "Ziegelstadl" – der Justizanstalt Innsbruck. Vor knapp zwei Wochen trat der 55-Jährige dort seine Haftstrafe an.
Noch kurz davor ließ er es sich beim Capri-Urlaub mit Ehefrau Fiona gutgehen – jetzt verteilt er Kleidung und Bettwäsche an Mitinsassen. Wie die "Krone" berichtet, hat sich Karl-Heinz Grasser offenbar gut eingelebt.
"Er fühlt sich pudelwohl, zumindest wirkt es so nach außen", zitiert die Tageszeitung aus Justizkreisen. An Ärger oder Allüren ist im Häfn nichts zu spüren – der ehemalige Finanzminister Österreichs will nicht anecken.
Er arbeitet im sogenannten Magazin der Anstalt – ein Bereich, der für die logistische Versorgung der Häftlinge zuständig ist. Untergebracht ist er aktuell in einer Einzelzelle der Zu- und Abgangsabteilung – ein Bereich für Neuankömmlinge oder baldige Entlassungen.
Offen ist, wie lange Grasser dort bleiben wird – denn mit einer Fußfessel dürfte er wohl in absehbarer Zeit wieder nach Hause. Ab 1. September wird die Fußfessel-Regelung nämlich ausgeweitet – von bisher 12 auf 24 Monate vor Haftende.
Der 55-Jährige könnte damit schon im Herbst statt Gitterstäben wieder Daheim auf den Piepston seines Bewegungsmelders hören – vorausgesetzt, die Halbstrafe wird genehmigt.