Ex-Minister bezog Zelle

Hartkäse, Radieschen – Grassers erstes Häf’n-Essen

Nach dem Antritt am Montagmittag begann für Karl-Heinz Grasser nun der Alltag in der Justizanstalt – ihm wird künftig Käse, Wurst und Brot gereicht.
Christian Tomsits
02.06.2025, 17:28

Vor wenigen Tagen genoss der Ex-Finanzminister mit Gattin Fiona noch "dolce vita" auf Capri. Am Montagmittag checkte Karl-Heinz Grasser unter strengster Geheimhaltung in der Justizanstalt Völs in Innsbruck ein – wir berichteten. Obwohl die Justiz auch gegenüber "Heute" stets betonte, dass jeder Häftling gleich behandelt würde, scheint es so, als wären zum Schutz der Privatsphäre für Grasser besondere Anstrengungen unternommen worden. Seis drum: Nun beginnt der wenig glamouröse Häf'n-Alltag für den Ex-Politiker, der bekanntermaßen draußen im Luxus schwelgte.

Karl-Heinz Grasser mit seiner Frau Fiona in Italien.
5 Minuten / 5min.at

Das bedeutet: Statt Chalet in Kitzbühel oder Meerblick, muss der Ex-Minister mit einer Zelle im "Zieglstadl" und Gitterstäben vorliebnehmen. Auch der Speiseplan birgt eher Hausmannskost, als gewohnten Gourmet-Genuss: Gleich zu Beginn wird der Promi-Häftling mit Hartkäse, Radieschen und gekochtem Ei "verköstigt". Dazu wird Weißbrot und Tee durch die Zellentür geschoben. An manch anderen Tagen gibt es abends übrigens nur trockenes Brot vom Frühstück mit saurer Extrawurst und eingelegtem Gemüse, dreieckig eingepacktem Schmelzkäse oder einer Thunfischdose.

Immerhin: Mittags bereitet am Dienstag die Häf’nküche einen echten Leckerbissen vor: Es gibt Grießschmarrn mit Vanillesauce. Laut "Krone" steht für Grasser an den Folgetagen Hausspieß mit Letscho samt Reis und Salat, Fleischnudeln, gebratenen Fisch oder Dinkelkäselaibchen am Speiseplan. Womögliches Wochenhighlight für den bekennenden Italien-Fan: Pasta Asciutta – vermutlich á la Bolognese gibt es wohl am Donnerstag. An diesem Tag kann Grasser sich im Häf'n-Shop sogar Süßigkeiten oder Saft bestellen. Schlechte Nachrichten: Capri Sonne scheint aktuell nicht im Angebot auf…

Wie dem auch sei: Aktuell dürfte Grasser gerade seinen Gesundheitscheck beim Anstaltsarzt absolvieren und Gespräche mit Sozialarbeiter und einem Psychologen führen. Dann darf sich der Neuankömmling langsam in seiner Zelle einleben. Standardmäßig ist diese mit Kühlschrank, Fernseher, WC und Waschbecken mit Warmwasser ausgerüstet.

Sträflingskluft muss KHG keine tragen. Im österreichischen Strafvollzug ist Privatkleidung erlaubt. Angenehme Kleidung, wie ein Trainingsanzug, wird von Häftlingen gemeinhin bevorzugt. Gut möglich, dass auch Grasser sich für Komfort auf Kosten der Eleganz entschied. Eine Tragetasche mit Wechselgewand wird gemeinhin erlaubt. In der Zelle steht dafür ein eigenes Regal oder ein Spind zur Verfügung.

Schmuck, wie der Ehering oder ein Taufketterl, sowie Familienfotos "fürs Nachtkastl" sind explizit erlaubt. Das erklärte der Innsbrucker Häfn-Sprecher Michael Figl kürzlich dem "Kurier". Tischbesuch von Fiona gibt es für Grasser künftig nur ein Mal wöchentlich exakt eine halbe Stunde lang. Handys oder andere verbotene Gegenstände wandern in ein Lager und werden erst am Ende der Haftzeit wieder ausgehändigt – für den zu vier Jahren verurteilten Grasser könnte es bei vorzeitiger Entlassung wegen guter Führung und der Fußfessel schon am 1. September soweit sein.

{title && {title} } ct, {title && {title} } Akt. 02.06.2025, 17:42, 02.06.2025, 17:28
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