Drama auf der Zugspitze

Wanderer muss Stunden auf einem Bein ausharren

Ein Wanderer verirrte sich beim Abstieg von der Zugspitze – ohne Handy, mit schlechten Schuhen und verletztem Bein harrte er stundenlang aus.
André Wilding
09.06.2025, 12:14

Ein Wanderer aus Deutschland geriet am Samstag bei einer Tour auf die Zugspitze im Tiroler Außerfern in Lebensgefahr. Beim Abstieg trennte sich seine Gruppe, der Mann verpasste den richtigen Weg unterhalb der Wiener-Neustädter-Hütte – und stand plötzlich in absturzgefährlichem Gelände.

"Hilfeschreie gehört"

"Es blieb dann in einem absturzgefährdeten, steilen Stück hängen und stand dann seit etwa 21 Uhr auf einem Bein", berichtet Stefan Kewitz von der Bergrettung Ehrwald gegenüber der "Kronen Zeitung". Eine andere Person aus der Gruppe war zuvor bereits vom Hubschrauber gerettet worden. Erst später stellte sich heraus: Noch jemand fehlt.

"Auch eine Gruppe von Niederländern war unterwegs, die den Steig gegangen sind und Hilfeschreie gehört haben", so Kewitz zur "Krone" weiter. Das war der entscheidende Hinweis. Eine Drohne ortete schließlich den Vermissten – er hing in 60 Meter Höhe auf einer kleinen Felsstufe.

Schwierigste Bedingungen

Ein Nachteinsatz unter schwierigsten Bedingungen folgte. Der Mann konnte erst gegen 5 Uhr früh mit Seiltechnik gerettet werden. Trotz Schmerzen im Bein schaffte er es nach kurzem Aufwärmen selbst ins Tal.

"Es ist ein Wunder, dass er das überlebt hat und so lange stehen konnte. Er hatte kein Handy dabei und obendrein unzureichendes Schuhmaterial und allgemein schlecht ausgerüstet", schildert Kewitz der Tageszeitung.

{title && {title} } wil, {title && {title} } Akt. 09.06.2025, 13:21, 09.06.2025, 12:14