Ein Gewalt-Exzess vom 3. Mai im 23. Wiener Bezirk bedrückt eine Familie bis heute: Gegenüber der U-Bahn-Station Erlaaer Straße (U6) ging ein 13-Jähriger seelenruhig seinen Weg, als ihn "sieben bis acht" Teenager attackierten. Er musste mit teils schweren Gesichtsverletzungen in ein Krankenhaus gebracht werden, das Motiv hinter dem Angriff ist völlig unklar.
Für den 13-jährigen Schüler endete der Weg an besagtem Tag mit Faustschlägen und Tritten! Gegen 16 Uhr befand sich der Bursch vor der U-Bahn-Station Erlaaer Straße in Wien-Liesing, als mehrere Teenager auf ihn zugingen.
Wie die Eltern des Betroffenen gegenüber "Heute" erklären, sollen ihn sieben bis acht unbekannte Jugendliche umringt haben. "Dann begannen drei bis vier von ihnen, ihn mit Händen und Füßen zu schlagen. Bei diesem unfairen Kampf erlitt er schwere Augenverletzungen und auch einige Zahnverletzungen", erzählen die Eltern im "Heute"-Talk.
Der Liesinger ÖVP-Obmann Patrick Gasselich sieht einen besorgniserregenden Trend in seinem Bezirk. Die Vorfälle würden sich häufen – "und sie geschehen nicht irgendwo, sondern quer durch den Bezirk und an zentralen Plätzen wie Alterlaa, dem Maurer Hauptplatz oder dem Liesinger Platz", kommentiert der Politiker im Gespräch mit "Heute". Privatschulen in der Umgebung würden mittlerweile Schüler in der Umgebung ausdrücklich vor Jugendbanden warnen.
Ein anonymer Zeuge berichtet von Mädchen-Banden, die andere Mädchen einschüchtern und mit Gewalt bedrohen. "Wer helfen will, wird abgeblockt – aus Angst vor Repressalien", so der Augenzeuge.
Für den stellvertretenden Bezirksvorsteher ist die Integrationspolitik der Stadt sowie das "planlose" Wachstum des Bezirks Schuld, er verweist auf das geplante Bauprojekt Meischlgasse, wo in unmittelbarer Nähe zum aktuellen Tatort 1.850 neue Wohnungen, davon 1.200 geförderte, entstehen sollen.
Gasselich fordert ein entschlossenes Handeln von Stadt und Bezirk. Dazu zählt eine Reform der Integrationspolitik, mehr Polizeipräsenz (Stichwort Stadtwache) und eine Stärkung der Sozialarbeit.
"Liesing ist leider keine Insel der Seligen mehr. Talahon-Banden ziehen durch den Bezirk, brechen in Geschäfte ein, bedrohen Jugendliche – teils mitten am Tag. Das Wachstum des Bezirks geschieht ohne Plan und ohne jede Rücksicht auf die mitwachsende Infrastruktur. Die planlose Verbauung wirkt wie sozialer Sprengstoff. Null Toleranz gegenüber Jugendgewalt – und 100 Prozent Rückhalt für die, die sich nicht mehr sicher fühlen", so der ÖVP-Mann.