Am 10. Juni geschah das Unfassbare: Ein 21-jähriger Ex-Schüler stürmte das BORG Dreierschützengasse in Graz und eröffnete das Feuer. Zehn Menschen starben, viele weitere wurden verletzt. Anschließend tötete sich der Täter selbst.
Ganz Graz steht seither unter Schock, besonders die Schule ist ein Ort der Trauer. Zunächst war geplant, dass die Schule ab heute wieder geöffnet wird. Doch entgegen diesen Informationen bleibt das BORG auch in den kommenden Tagen geschlossen – berichtet der "ORF". Das Bildungsministerium bestätigte: Bis zum langen Wochenende findet kein Unterricht statt. Die Schulpflicht ist ausgesetzt.
Für Maturanten wurde nun eine klare Sonderregel beschlossen: Niemand muss zur mündlichen oder schriftlichen Prüfung antreten. Wer möchte, kann sich die Jahresnote als Maturanote eintragen lassen – ganz ohne Prüfung.
Diese Ausnahmeregel soll kommende Woche im Nationalrat beschlossen werden. Wer die Prüfungen dennoch absolvieren möchte, kann das tun – entweder noch vor den Sommerferien oder beim ersten regulären Nebentermin im Herbst. Die Entscheidung kann bis dahin aufgeschoben werden.
Bildungsminister Christoph Wiederkehr (Neos) betont, wie wichtig Flexibilität jetzt sei. Die Schüler hätten Unvorstellbares erlebt – jetzt gehe es darum, so gut wie möglich zu entlasten. "Nach diesem Trauma darf es keinen zusätzlichen Druck geben", sagte er zur APA.
Die psychologische Betreuung bleibt weiterhin aufrecht. In der Helmut-List-Halle stehen weiterhin Fachleute bereit, um Schüler, Lehrer und Angehörige zu unterstützen. Am Sonntagabend um 18 Uhr findet zudem eine offizielle Gedenkveranstaltung am Grazer Hauptplatz statt.