Burgenländerin vor Gericht

Mutter tötet Baby in Wiener Hotel – nun startet Prozess

Sie reiste mit ihrem Freund nach Wien – und soll dort ihr Baby getötet haben. Nun steht die Burgenländerin (21) vor Gericht. Es drohen 5 Jahre Haft.
Christoph Weichsler
23.05.2025, 10:47

Am 26. Mai (kommender Montag) muss sich eine 21-Jährige aus dem Burgenland vor dem Landesgericht Wien verantworten. Der Vorwurf: Tötung eines Kindes bei der Geburt (§79 StGB). Die junge Frau soll ihr Neugeborenes nach einer sogenannten Sturzgeburt in einem Hotel in WIen-Simmering getötet und die Leiche anschließend im Müllraum entsorgt haben.

Ein Fall, der selbst erfahrene Ermittler erschütterte

Am 8. Dezember 2024 checkte die Frau mit ihrem vier Jahre älteren Freund in das Hotel ein. Laut "Kleine Zeitung" dürfte die junge Frau ihre Schwangerschaft bis zuletzt verdrängt oder verheimlicht haben – selbst der Kindsvater will nichts bemerkt haben. Im Badezimmer kam es offenbar zu einer Sturzgeburt: Das Kind stürzt dabei unerwartet aus dem Geburtskanal – eine hochriskante Situation für Mutter und Kind.

Noch im Badezimmer soll die Frau das Baby unmittelbar nach der Geburt getötet haben. Sie versuchte anschließend hektisch Blut und Spuren mit Hand- und Badetüchern zu beseitigen. Offenbar wäre sie dabei fast vom Hotelreinigungspersonal überrascht worden.

Folgen ließen sich nicht verbergen

Am nächsten Tag wurde die junge Frau wegen starker Blutungen ins Krankenhaus gebracht. Dort bemerkten Ärzte eindeutige Zeichen einer Entbindung – doch die 21-Jährige stritt alles ab. Das Krankenhaus schlug Alarm, die Polizei durchsuchte das Hotel.

Die grausame Entdeckung schockte das Personal: In einem Müllsack lag die Leiche des kleinen Buben. Beide Elternteile wurden festgenommen – doch der Partner kam schnell wieder frei. Ermittler glauben seiner Aussage, wonach er nichts von der Schwangerschaft wusste.

Nur gegen die junge Mutter wird verhandelt

Ein psychiatrisches Gutachten kam zu dem Schluss, dass sie sich in einem psychischen Ausnahmezustand befand. Die Staatsanwaltschaft geht daher nicht von vorsätzlichem Mord aus, sondern klagt auf Kindstötung bei der Geburt – ein Delikt, das milder bestraft wird.

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Im Prozess wird nun geklärt, ob die 21-Jährige aus einem psychischen Ausnahmezustand heraus gehandelt hat – oder ob sie ihr Baby bewusst tötete. Ausschlaggebend dürften die Aussagen von Gutachtern, Sanitätern und Hotelangestellten sein. Der Prozess beginnt am Montag am Landesgericht Wien. Bei einer Verurteilung drohen der jungen Frau bis zu fünf Jahre Haft.

Es gilt die Unschuldsvermutung.

{title && {title} } CW, {title && {title} } Akt. 23.05.2025, 10:52, 23.05.2025, 10:47