Sorge nach Schweiz-Unglück

Bergstürze – DIESE heimischen Alpendörfer sind bedroht

Nach dem dramatischen Bergsturz in Blatten (Schweiz) schlagen Experten Alarm: Auch Alpendörfer in Österreich könnten gefährdet sein.
Bernd Watzka
02.06.2025, 12:05

Nach dem verheerenden Bergsturz in Blatten (Schweiz) rücken weitere Alpendörfer in den Fokus – auch in Österreich. Experten warnen vor akuter Gefahr durch Felsstürze. Besonders gefährdet sind Regionen mit tauendem Permafrost und instabilen Gletscherstrukturen – diese finden sich in Tirol, Vorarlberg und Salzburg zuhauf.

Globale Klimakrise als Hauptursache

Die Hauptursachen sind die globale Klimakrise, die Erwärmung der Alpenregion und die damit verbundene Instabilität von Felsformationen. Experten warnen, dass sich solche Ereignisse in Zukunft häufen könnten, da sich die Materialstruktur der Berge verändert und die Schwerkraft ihr Übriges tut.

"Eindringliche Warnung vor der Erwärmung unserer Welt"

Auch die Weltorganisation für Meteorologie (WMO) sieht einen Zusammenhang zwischen Klimawandel und dem Gletscherabbruch in Blatten. "Das ist eine eindringliche Warnung vor der Erwärmung unserer Welt", sagte WMO-Generalsekretärin Celeste Saulo.

Fünf bedrohte Regionen in Österreich und Südtirol

1
Eiblschrofen (Tirol)
1999 kam es am Berg Eiblschrofen bei Schwaz (15.000 Einwohner) zu einem Felssturz mit 150.000 Kubikmeter Gestein. Der betroffene Schwarzer Ortsteil Ried wurde evakuiert. Die Stadt entging damals einer Katastrophe.
2
Fluchthorn (Tirol)
2023 verlor der Gipfel durch einen Felssturz etwa 100 Meter an Höhe. Glücklicherweise gab es keine Verletzten. Besonders gefährdet ist das Dorf Galtür, das bereits in der Vergangenheit von Naturkatastrophen wie der Lawine von 1999 heimgesucht wurde.
3
Silbertal (Vorarlberg)
Im Silbertal haben Felsstürze Straßen wiederholt unpassierbar gemacht. Erst im November 2024 überrollten zwei gewaltige Felsstürze die Straße ins hintere Silbertal. Gefährdet wäre der gleichnamige Ort Silbertal.
4
Ortlergebiet (Südtirol)
Im Oktober 2024 ereignete sich ein massiver Felssturz, bei dem Eis- und Gesteinsmassen ins Tal stürzten. Die gigantische Staubwolke war kilometerweit sichtbar. Gefährdet wäre vor allem das Dorf Trafoi.
5
Dolomiten (Südtirol)
Diese Region ist aufgrund des Klimawandels und der damit verbundenen Instabilität der Felsen besonders gefährdet. Bedroht wären St. Martin in Thurn (besonders der Ortsteil Pikolein) sowie die berühmte Seiser Alm.

Alpendörfer sind verwundbar

Der dramatische Felssturz in Blatten im Schweizer Lötschental, bei dem am 28. Mai große Teile des Dorfes unter Eis- und Geröllmassen begraben wurden, hat die Verwundbarkeit vieler Alpendörfer deutlich gemacht.

Klimakrise destabilisiert Permafrostböden

Die Kombination aus schmelzendem Permafrost, instabilen Gesteinsschichten und extremen Wetterbedingungen erhöht das Risiko von Felsstürzen erheblich. Der Klimawandel spielt dabei eine wesentliche Rolle, da er die Permafrostböden destabilisiert und die Häufigkeit von Bergstürzen erhöht.

Überwachung und Prävention

Experten betonen nun erneut die Notwendigkeit kontinuierlicher Überwachung und präventiver Maßnahmen in diesen Regionen. Frühwarnsysteme, geotechnische Sicherungen und Evakuierungspläne sind entscheidend, um die Sicherheit der Bewohner zu gewährleisten.

{title && {title} } bw, {title && {title} } Akt. 03.06.2025, 16:29, 02.06.2025, 12:05